Digitalisierung als Teamprojekt
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Interview mit Frau Linda Reeves, Ahrtor-Apotheke Bad Neuenahr-Ahrweiler
Arbeitsplätze durch automatisierte Prozesse streichen? – Im Gegenteil! Das Team der Ahrtor Apotheke ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Automatisierung und Digitalisierung Freiräume in der Apotheke schaffen, die in Zusatzangebote und in die Beratung der Kund:innen investiert werden können. Apothekerin Frau Linda Reeves erzählt, wie sie die Umstellung mit ihren Mitarbeiter:innen gemeistert hat.
Wie kam es zu dem Entschluss, Ihre Apotheke nicht nur zu renovieren, sondern auch zu digitalisieren und zu automatisieren?
Das wachsende Online-Angebot und die immer höher werdende Online-Affinität unserer Kund:innen motivierten mein Team und mich, an uns zu arbeiten. Wir fragten uns: „Wie schaffen wir es, dass auch unsere ‚Kund:innen von morgen‘ weiterhin gerne zu uns kommen?“ So entwickelte sich unsere Projektidee! Aufgabe war es zu überlegen, an welchen Stelle es Sinn macht, die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, so dass der/die Kund/in einen Nutzen davon hat. Ziel sollte am Ende sein, mehr Zeit und Platz für unsere Kund:innen zu erhalten und gleichzeitig auch eine moderne Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der meine Mitarbeiter:innen Spaß haben zu arbeiten. Die Anschaffung eines Kommissionierautomaten, der Einsatz digitaler Bildschirme für die Beratung, Digitalisierung von Arbeitsprozessen bis hin zur papierlosen Apotheke, Online-Präsenz, digitale Bestell- und Kommunikationsmöglichkeiten sowie digitale Abholfächer an der Notdienstanlage waren am Ende Teil des Projektes.
Wie sind Sie diese Herausforderung angegangen? Gab es anfängliche Skepsis unter den Mitarbeiter:innen?
Diese Herausforderung konnten wir nur als Team annehmen und meistern, in dem alle in die Planung eingebunden wurden und wussten, dass dieser Schritt in der heutigen Zeit unumgänglich und im Ergebnis für alle – sowohl für die Kund:innen als auch für das Team – absolut bereichernd und einzigartig werden würde. Die Planung und Umsetzung im laufenden Betrieb dauerten – mit kleinen Verschnaufpausen – daher 1,5 Jahre.
Haben Sie konkrete Beispiele, wie neben Ihren Kunden auch Ihr Team von dem Umbau profitieren konnte?
Durch den Abbau der Schubsäulen haben wir einen enormen Platzgewinn im Erdgeschoss erzielt. Dies bot uns die Möglichkeit, neben einem großzügigen Beratungsraum auch eine Küche und einen Aufenthaltsraum für das Team zu schaffen. So profitieren nicht nur unsere Kund:innen, sondern auch das Team erhielt eine ganz neue Motivation am Arbeitsplatz.
Die Zeitersparnis, die wir durch das das automatische Warenlager gewonnen haben, können wir nun voll und ganz für die Kund:innen einsetzen. Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir die gewonnene Zeit sinnvoll investieren und für unsere Kund:innen und das Team nutzen können. So haben wir zum Beispiel für unsere PKA neue, spannende Aufgaben im Kosmetikbereich geschaffen. Durch Fort- und Weiterbildungen ist es gelungen, hier ein breites Know-how auszubauen. Unsere Kund:innen freuen sich über den gewonnenen Mehrwert und die neuen Zusatzleistungen.
Darüber hinaus merke ich auch die gestiegene Zufriedenheit im Team. Für mich ein wichtiger Faktor, denn wenn sich meine Mitarbeiter:inneb wohlfühlen, muss ich mir weniger Sorgen um personelle Engpässe machen.
Zur Person
Linda Reeves ist seit über 10 Jahren als Inhaberin in der Ahrtor-Apotheke in Bad Neuenahr-Ahrweiler tätig. Zusammen mit ihrem Team entschied sie sich für eine Renovierung mit Automatisierung und Digitalisierung in allen nur möglichen Bereichen. Durch die Platzierung des Kommissioniers im Keller der Apotheke konnte das gelungene Designkonzept problemlos umgesetzt werden. Zusätzlich wurde die Kundenberatung durch den Einsatz von digitalen Bildschirmen sinnvoll ergänzt.
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