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Neue Welt E-Rezept? Digitalisierung im Gesundheitswesen bei geänderten Rahmenbedingungen

04.05.2020
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Lesedauer 8 Minuten
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Die niedergelassene Apotheke und ihre Bedeutung für die Gesundheitsversorgung

Es ist nicht leicht vorauszusagen, wie sich die Welt der Apotheke vor Ort mit der Einführung des E-Rezepts verändern wird. Nun haben wir mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie auch noch neue Marktbedingungen. Viele Menschen müssen schlagartig ihr Verhalten ändern und schränken persönliche Kontakte gemäß den Vorgaben der Bundesregierung massiv ein, inklusive dem Besuch von Geschäften. Wird der bisherige Vorteil der Apotheke vor Ort, die persönliche Beratung, nun zu einem Nachteil? Oder gehen die niedergelassenen Apotheken gestärkt aus der Krise hervor weil ihr immenser Einsatz ihre Bedeutung für die Gesundheitsversorgung verdeutlicht?

Gestiegener Stellenwert der Digitalisierung

Wie immer wird die Welt auch nach der Corona-Krise nicht ganz schwarz oder weiß sein. Sicher können wir aber darin sein: die Krise verstärkt das Thema Digitalisierung. Innerhalb kürzester Zeit müssen Unternehmen einen Großteil der Arbeitsplätze digitalisieren, Konsumenten können verschiedene Güter nur noch online bestellen und Menschen nur noch digital miteinander kommunizieren. Die Digitalisierung gewinnt mit der Corona-Krise eher noch an Stellenwert, dies wird sicher nachhaltig weiterwirken. Für die Apotheke vor Ort sind Anpassungen ihres Geschäftsmodells nach der Krise also ebenfalls umso wichtiger.

Das E-Rezept verbessert die Patientenversorgung

Wir könnten das Thema E-Rezept generell aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Häufig passiert dies aus der Sicht der Business-Partner, natürlich der Apotheken aber auch der Hardware-Anbieter für die Komponenten der IT, der Warenwirtschaftsanbieter, der Abrechnungszentren, der Verbände, etc. Zielführender ist es aber, vor allem die Perspektive der Kunden bzw. Patienten einnehmen. Denn zu Beginn aller zukünftigen Veränderungen stehen vor allem die Vorteile für Patienten und Kunden, digital mit den Akteuren des deutschen Gesundheitswesens zu interagieren. Patienten, Ärzte, Apotheken – alle müssen heute wegen fehlender Digitalisierung zusätzliche Zeit aufwenden. Papierbelege austauschen, fehlende Daten zusammenzutragen, Behandlungen mit lückenhaften Daten durchführen, etc., solche Probleme werden im Zuge der Digitalisierung gelöst werden. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen wird den wirklich kranken Menschen helfen und ist somit kein „Live-Style-Thema“ mehr. Die Gesundheitsversorgung für die Patienten wird sich verbessern.

Geändertes Nutzerverhalten, Telemedizin und das E-Rezept

Neue Angebote verändern das Nutzerverhalten

Nutzerverhalten ändern sich schnell – wenn es substanzielle Mehrwerte gibt oder wie disruptive Geschäftsmodell uns Verhalten nachhaltig verändern. Wie verhalten sich Menschen in der heutigen Zeit wenn in traditionellen Bereichen ihres Lebens digitale Innovationen angeboten werden? Einige Beispiele werden verdeutlichen, wie schnell Entwicklungen außerhalb des Gesundheitssektors durch digitale Innovationen bereits stattgefunden haben.

Beispiel Netflix

Erst im Jahre 2010 verkündete das Unternehmen seine Wandlung vom Versender für DVDs zu einem Streaming Anbieter. Möglich wurde dies überhaupt durch die massenhafte Verbreitung von sehr schnellen Internetleitungen in privaten Haushalten. Für die weltweite Unterhaltungsbranche begann damit ein Veränderungsprozess, der die gesamte Wertschöpfungskette dieser milliardenschweren Industrie heftig durchschüttelte.

Im Jahre 2011 begann  Netflix erst, eigene Inhalte zu produzieren und bewies sehr schnell, dass sie in der Lage sind, hochkarätige Blockbuster mit Oscar-prämierten Schauspielern zu erschaffen. In 2019, nur acht Jahre später, hat sich der Markt radikal geändert und alle Marktteilnehmer (Produzenten, Schauspieler, Filmstudios, Fernsehsender) mussten diese neuen Spielregeln sehr schnell annehmen. Es lassen sich noch viele andere Beispiele in anderen Industrien zusammentragen, WhatsApp in der Kommunikationsbranche, Spotify in der Musikindustrie, eBooks in der Buchbranche, etc. In allen Beispielen wurde ein reales existierendes Problem der Konsumenten durch einen digitalen Ansatz „charmant“ (ein vielleicht besserer Begriff für „konvenient“) gelöst.

Wie werden die Menschen das E-Rezept zukünftig nutzen?

Das Rezept ist für viele Patienten nur ein Transportmedium zwischen dem verschreibenden Arzt und der dispensierenden Apotheke. Der Erfolg des E-Rezepts hängt deswegen auch von der Digitalisierung der Arztpraxen ab. Auch in vielen Arztpraxen muss Digitalisierung noch konsequenter umgesetzt werden.

Aber: der Fachkräftemangel (an Ärzten und Fachpersonal) und die Schwierigkeit vieler Patienten, Arzttermine zu erhalten, führt automatisch zu mehr Digitalisierung, z.B. in Form von telemedizinische Angeboten. Bereits vor der Corona-Krise gab es einen starken Anstieg telemedizinischer Behandlungen, z.B. im Bereich der Hauterkrankungen. Während der Corona-Krise dürfen Ärzte nun Telemedizin ohne Beschränkungen nutzen, es kann wohl auch aktuell keine wirksamere Technik geben um persönliche Kontakte zwischen Arzt und Patient zu vermeiden.

Was wird wohl passieren, wenn die online-Behandlungsangebote deutlich ausgeweitet werden und auch GKV-Rezepte digital an Patienten übermittelt werden können?

Die Antwort ist leicht zu finden, die Nutzung von Telemedizin wird sicher rasant zunehmen, denn sicher werden viele heute bei der Nutzung von Telemedizin feststellen: es funktioniert! Das E-Rezept kann in dieser Situation schnell an Akzeptanz gewinnen. Spätestens hier merken wir: Die Einschätzung von Heilberuflern ist bei diesen Trends nicht entscheidend. Die Wünsche der Patienten und des Marktes führen automisch in diese Richtung.

Fest steht, dass die Menschen ihr Verhalten beim Erscheinen von digitalen Möglichkeiten sehr schnell umstellen. Warum sollte dies auch zukünftig beim Kauf von Medikamenten anders sein? Der Patient lebt heute schon in einer Welt, wo er von massenhaften digitalen Gesundheitsangeboten umgeben ist. Wearables, Apps, Diagnoseportale, Online-Ärzte, Krankschreibungen 24/7 im Internet, Versandapotheken, Rezept-Bestell-Apps, Hilfe-Foren, Gesundheits-Blogs, Arzt-Termin-Services – all dies ist rund um die Uhr nur einen Klick auf dem Smartphone entfernt – und alle digitalen Services werden zunehmend genutzt.

Die Roadmap der gematik

gematik digitalisiert bestehenden Rezept-Prozess

Mit der digitalen Basis, die von der gematik definiert und bereitgestellt wird, können Patienten zukünftig ihre E-Rezept-Token frei und in Echtzeit per App weiterleiten, an die Apotheke vor Ort, an die Versandapotheke oder auch an einen frei wählbaren Vertreter. Dieser Vertreter kann mit dem E-Rezept-Token die Medikamente abholen und bestellen wo er möchte. All dies ist heute mit dem Muster 16 auch Realität – der Vorgang wird also „einfach nur“ digitalisiert.

Alle Apotheken in Deutschland und alle europäischen Versandapotheken angeschlossen

Die klare Bedingung der gematik, dass alle Apps einen einheitlichen Verzeichnisdienst verwenden müssen, in dem alle existierenden Apotheken in Deutschland und auch alle europäischen Versandapotheken enthalten sind, soll dabei Rechtssicherheit in Bezug auf das EU-Wettbewerbsrecht garantieren. Unter Einhaltung der gematik-Grundregeln und nach einer Zertifizierung durch die gematik kann jeder Hersteller Apps anbieten, die einen E-Rezept-Token für die Nutzer verwendbar machen. Auch dürfen über die Vorgaben der gematik hinausgehende Funktionen im freien Wettbewerb in den Apps programmiert und angeboten werden, solange diese nicht die Sicherheit und den Betrieb der „Fachanwendung E-Rezept“ gefährden oder behindern.

Digitale Leitung zwischen Arzt und Apotheke

Die digitale Leitung für E-Rezepte wird aber auch zwischen Arzt und Apotheke existieren, es müssen so ja auch Sprechstundenbedarfsrezepte übermittelt werden können. Oder Zytostatika-Rezepte, Parenteralia-Rezepte, Rezepte für Dialysemedikamente und: In der Realität werden noch viel mehr Rezepte von der Arztpraxis direkt zur Apotheke gegeben, in Fällen, wo der Arzt mit einer Apotheke rechtskonform nach Sozialgesetzbuch und zum Wohle der Patienten zusammenarbeitet. Das E-Rezept wird diese Möglichkeiten exakt digital nachbilden.

Weitere Möglichkeiten rund ums Thema E-Rezept

Viele weitere nützliche Möglichkeiten werden mit der „Fachanwendung E-Rezept“ für Patienten, Ärzte und Apotheker geschaffen, wie zum Beispiel auch die Möglichkeit der direkten digitalen Kommunikation zwischen allen Akteuren (Patient, Klinik, Arzt, Apotheke) per Messenger/Chat auf Basis und unter Einbezug der digitalen Verordnung. Wie attraktiv ist diese Möglichkeit? Siehe oben: die Entwicklung des Messengers Whatsapp. Das E-Rezept wird mit hoher Wahrscheinlichkeit große Akzeptanz und schnelle Verbreitung finden und vermutlich bald eine digitale Selbstverständlichkeit sein, so wie andere digitale Dienste.

Digitale Ausrichtung der Apotheke Vor-Ort oder „Back-to-the Roots“?

Digitale Vernetzung der Apotheke mit den Patienten

Für die Apotheke vor Ort gibt es viele Möglichkeiten, sich mit der digitalen Gesundheitswelt und den Patienten digital zu verbinden. Die Apotheken sind bei Patienten sehr beliebt, weil Sie Vertrauen als Gesundheitspartner genießen und einen niedrigschwelligen Zugang für Patienten bieten. Diese Vorteile gilt es digital umzusetzen! Was kann eine Apotheke dafür tun? Dies fängt zuerst mit den Basics an – eine gute Website und Google-Einträge fehlen aber leider immer noch in vielen Apotheken. Sie sind aber die Grundbedingung dafür, dass die Apotheke digital gefunden wird. Auch über Rezept-Bestell-Apps und die Listung bei telemedizinischen Anbietern kann man sich heute schon digital positionieren und dem Patienten einen einfachen Zugang zur Leistung der Apotheke ermöglichen.

Digitalisierung von Arbeitsschritten in der Apotheke

Eine weitere zentrale Möglichkeit: viele manuelle Backoffice-Prozesse können in den nächsten Jahren sukzessiv durch digitale Tools automatisiert werden. Das ist für alle Apotheken, die einen immer komplexeren Alltag stemmen müssen, eine positive Nachricht. Durch intelligente Software-Tools, automatisierte Datenanalyse des Marktumfeldes und die Möglichkeiten von intelligenten Algorithmen entstehen für Apotheken neue Möglichkeiten. Der Vorteil dieser Backoffice-Digitalisierung ist, dass Apotheken-Teams mehr Zeit gewinnen, um Ihre Kunden persönlich und digital bestmöglich zu betreuen.

Digital versus persönlich

Ein grundlegender Denkfehler sollte nicht entstehen: Digitalisierung heißt nicht Entpersonalisierung! Auch digitale Berührungspunkte sollen persönlich und charmant gestaltet sein, die Qualität der persönlichen Beratung in der Apotheke gewinnt so weiter an Bedeutung. Patienten werden vermutlich seltener in die Apotheke kommen, wenn aber, dann sollten sie eine optimale Beratung erhalten. Die Digitalisierung und die damit einhergehenden Prozessoptimierungen (wie auch beim E-Rezept) bringen für Apotheken genau diese Chance: sich auf das Wesentliche zu konzentrieren oder besser: back-to-the-roots.

Zur Person:

Hauke Kalz ist Senior Commercial Manager bei INSIGHT Health. Der Lösungsanbieter für den Gesundheitsmarkt hat für Themen wie z.B. Category Management, Preisbildung oder die Vorhersage des Warenbedarfs bereits Lösungen entwickelt – mit klarem Fokus auf die wichtigsten Personen: die Patienten. Weitere Informationen: www.insight-health.de

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