Wie Blisterbeutel den Alltag verändern – nicht nur für kranke Menschen
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Individuelle Verblisterung und ihre Vorteile in unterschiedlichen Bereichen
Wer an individuelle Verblisterung denkt, hat oft (chronisch) kranke oder ältere Patienten im Kopf. Tatsächlich nutzen viele Altenheime und Pflegeeinrichtungen bereits heute patientenindividuelle Blisterbeuteln, da viele Bewohner regelmäßig mehrere Medikamente einnehmen müssen. Die Darreichung in einzelnen Blister entlastet das Pflegepersonal massiv und reduziert gleichzeitig Medikationsfehler, die durch händisches Stellen der Medikamente leicht auftreten können. Bezogen werden die Beutel über Blisterzentren oder spezialisierte Apotheken, die diese mit speziellen Blisterautomaten produzieren. In den Niederlanden werden bereits ca.2% der Bevölkerung so mit Blisterbeuteln versorgt, hier übernehmen die Krankenkassen im Bedarfsfall die Kosten.
Unit-Dose für das Krankenhaus
Auch im Krankenhaus sind Blisterbeutel auf dem Vormarsch. Die Gründe sind ganz ähnlich wie im Bereich Langzeitpflege. Laut Zahlen der ADKA steigen in Deutschland die Anwenderzahlen für eine Unit-Dose-Versorgung seit 2005 kontinuierlich an. Hier ist der geschlossene Medikationskreislauf im Fokus: „Erst Unit-Dose ist in der Lage, den Kreis von der Verordnung auf Station über die apothekerliche Validierung und das automatisierte Abpacken in der Apotheke bis hin zur patientenindividuell gekennzeichneten Medikation mit Gabe und Dokumentation am Patienten auf Station zu schließen – Closed-Loop-Medikationsprozess“, heißt es bei der ADKA*.
Blisterbeutel aus der Apotheke
Doch was ist mit den Patienten zu Hause? – Auch hier gibt es bereits erste Ansätze zur Versorgung mit Blisterbeuteln über die niedergelassene Apotheke. Die Beutel werden in Blisterzentren produziert und können dann über die Apotheke an den Endkunden abgegeben werden (regionale Unterschiede je nach Gesetzeslage möglich). Für den Patienten ist das ungleich bequemer und sicherer als die konventionelle Einnahme seiner Medikamente. Dieses Marktsegment wird in Großbritannien und den USA bereits stärker erschlossen. „Wir stehen an der Spitze eines spannenden Sektors, der für die nahe Zukunft ein zweistelliges Wachstum erwartet“, so Paul Mayberry, Gründer des NHS Apothekenservices PillTime in Großbritannien.
Vom Blisterbeutel zum Lifestyleprodukt
Doch auch für gesunde Menschen bietet die individuelle Verblisterung eine Reihe von Vorteilen. Vorreiter sind hier einmal mehr die USA. Angeboten werden hier Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine, z.B. für Berufstätige, Sportler oder gesundheitsbewusste Zielgruppen. Hier geht es weniger um Sicherheit als viel mehr um Bequemlichkeit: die personalisierten Supplemente sind für jeden Einnahmezeitpunkt individuell abgepackt, lassen sich problemlos unterwegs einnehmen und werden in einem schön gestalteten Beutel zum Lifestyleprodukt. Von Stärkung der Abwehrkräfte über Nahrungsergänzung für Sportler und andere aktive Personen bis hin zur Schlaflosigkeit oder Unterstützung für werdende Mütter sind die Zielgruppen vielfältig. Gemeinsam haben alle Märkte eines: die bequeme und sichere Darreichung erhöht die Sicherheit und damit die Lebensqualität der betroffenen Menschen.
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