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Im Durchschnitt dreimal pro Tag – so oft werden deutsche Apotheken täglich durch den Großhandel beliefert. In Deutschland erhalten somit ungefähr 18.000 Apotheken ca. 4,6 Mio Arzneimittel pro Tag von allen Grosshändlern.1

Diese hohe Lieferfrequenz im konkreten Beispiel erzeugt für nur einen einzigen Full-Line-Großhändler einen Ausstoß von ca. 100 Tonnen Co2 und eine Belastung der öffentlichen Straßen von ca. 400.000 km – und das täglich. Nicht nur das. Wirft man einen Blick hinter die Kulissen, ganz konkret in die Zeitplanung, wird man feststellen, dass ca. 10.000 Stunden für den täglichen Transport aufgewendet werden müssen.

Aber warum? Befragt man den Großhandel selbst, steht ein Punkt ganz oben auf der Liste: Diese hohe Lieferbereitschaft wird erwartet. Lassen Sie uns die Sichtweise wechseln und die Frage stellen, weshalb es überhaupt zu der hohen Bestellfrequenz kommt. Die Gründe sind vielfältig: Trotz eines Warenwirtschaftssystems sind die ermittelten Bestellmengen oft ungenau, da die hierfür notwendige Parametereinstellungen im WWS in der täglichen Praxis oft nicht ausreichend vorgenommen werden können. Gleichzeitig wird versucht, durch geringen Warenbestand die Kapitalbindung zu reduzieren. Darüberhinaus spielen auch saisonale Einflüsse und Nachfrageschwankungen eine Rolle.

Ist es nicht der Fall, dass die Apotheke vor Ort nur mehr dann erfolgreich sein kann, wenn sie sich durch eine hohe Warenverfügbarkeit und einen außergewöhnlichen, personalisierten Service von Versandapotheken und Wettbewerbern abheben kann?

Eine mögliche Lösung aus Sicht der Apotheke

Wenn Sie sich jetzt fragen, wie Sie dies in Zeiten von Personalmangel bewerkstelligen sollen, folgt hier eine mögliche Lösung: automatisierte Backoffice-Prozesse. Die Verkaufsprozesse finden zunehmend digitalisiert, online und vollkommen automatisiert im Backoffice der Apotheke statt, wofür wiederum eine größere Medikamenten-Lagerbreite in der Apotheke benötigt wird, um die Kundennachfrage bedienen zu können. Patient:innen, die morgen online bestellen, werden vermutlich dort bestellen, wo das Medikament vorrätig ist.

Wenn also vorausgesetzt wird, dass eine hohe Warenverfügbarkeit Bedingung ist für Umsatzwachstum in der Apotheke, so muss sichergestellt sein, dass der Bestand die Nachfrage 24/7 deckt. Sie sind Apothekeninhaber:innen mit mehr als einer Apotheke? Haben Sie schon einmal über die Bündelung Ihrer Backoffice-Prozesse nachgedacht? Effizienter, wirtschaftlicher und nachhaltiger Bestellungen managen kann durchaus Sinn machen.

Für eine nachhaltige Medikamentenversorgung müsste der Großhandel die Lieferwege zur Apotheke ebenfalls anpassen.

 

Die Lieferkette aus Sicht des pharmazeutischen Großhandels

Apotheken möchten mehrfach täglich von ihrem Großhändler beliefert werden. Das stellt diesen vor eine Reihe von Herausforderungen, die nicht immer im Einklang mit Effizienz und Nachhaltigkeit stehen.

Bereits heute sind viele Großstädte für Fahrzeuge tabu, ganz gleich ob Diesel oder Elektro. Um Medikamente weiterhin wirtschaftlich und nachhaltig in die Apotheken zu liefern, müssen neue Ideen her. Die Umstellung auf elektroangetriebene Fahrzeuge wird als alleinige Maßnahme wohl nicht ausreichen.

Nachhaltig und hohe Lieferbereitschaft: Ein Gegensatz?

Durch Routenoptimierung auf Basis der aktuellen Lieferketten könnte der CO2 Ausstoß gesenkt werden. Der Wechsel von brennstoff- auf elektrobetriebene Fahrzeuge ist ein wichtiges Thema, bewirkt aber aktuell nur eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um  24% ³,ist kosten- und zeitintensiv. Ein größerer und schnellerer Effekt kann durch eine Reduzierung der täglichen Fahrleistung erreicht werden, nämlich bis zu 67%**.

**Mathematische Berechnung (siehe unten)

Zauberwort „Lieferkettenoptimierung“ – weniger Kilometer bei gleicher Lieferbereitschaft?

Retailer haben bereits vor vielen Jahren damit begonnen, kleine Logistik-Hubs (MFC) in größeren Städten zu errichten. So landet die Bestellung schneller und kostengünstiger bei Kund:innen. Die Hubs sind zentral und damit nah an Kund:innen positioniert – das ermöglicht unter anderem Same Day Delivery.

In einem MFC von nur 300m2 könnten Bestellungen für bis zu 25 Apotheken täglich kommissioniert, nach Distrikten konsolidiert und routenoptimiert auf der letzten Meile z. B. mit eCargo-Bikes an die Haushalte geliefert werden. Die Transportlogistik kann entweder durch den Großhandel selbst übernommen oder an eine CityLogistik ausgelagert werden. Am Beispiel Deutschland könnten somit in Städten mit mehr als 100.000 Einwohner:innen rund 6.400 Apotheken (ca. 35%) durch MFC beliefert werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: kurze Lieferzeiten, geringere Lieferkosten, reduzierter Co2-Ausstoss und vor allem auch freie Anfahrt zu Innenstadt-Apotheken – wir erinnern uns an das Szenario oben „autofreie Innenstädte“.

Wie könnten die Belieferungen zukünftig organisiert werden?

Aufgrund der folgenden Informationen kann man sagen, dass der Großhandel durch die Einführung von Micro Fulfillment Centern und Last Mile Logistik in der traditionellen Lieferkette eine erheblich geringere Fahrleistung bei gleichbleibender oder sogar höherer Lieferbereitschaft gegenüber den Apotheken wie folgt erreichen könnte:

 

1. Würden in Städten mit mehr als 100.000 Einwohner:innen MFC errichtet, könnte jedes MFC im Durchschnitt bis zu 25 Apotheken versorgen.

2. Der Großhandel beliefert alle übrigen Stadt- und Land-Apotheken nur einmal täglich mit einer Hauptbelieferung (ohne MFC). Versorgungsengpässe sind nicht zu erwarten, da in Zusammenarbeit zwischen Großhandel und Apotheke die Bestände – auch saisonal – laufend optimiert werden könnten.

3. Nachbestellungen am Folgetag durch die Apotheke in Großstädten werden zukünftig durch MFC kommissioniert und durch eCargo Bikes an die Apotheken geliefert.

 

Daraus ergibt sich folgende Lieferkette zwischen Großhandel und Apotheke und in der Summe eine erhebliche Entlastungen im Co2-Ausstoß, Fahrerstunden, Straßenbelastung und kürzere Lieferzeiten:

Über den Autor

Mario Ulrich, Global Business Development Leader Pharmaceutical Distribution Center

1 https://www.phagro.de/wirlieferngesundheit/

² Eigene Berechnung aufgrund Angaben vom Bundesumweltamt, Phoenix und Annahmen.

³ Bundesumweltamt: Weiterentwicklung und vertiefte Analyse der Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen

Gemerkt

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