Einführung des E-Rezepts: Vorteile von Plattformen und Kommissionierautomaten
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Das E-Rezept: bald ein echter Vorteil
Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens gilt als eines der größten IT-Projekte Europas. Einen wichtigen Meilenstein bildet dabei neben der digitalen Patientenakte das E-Rezept, das in diesem Jahr eingeführt werden soll. Umgesetzt wird es durch die gematik GmbH. Bis zum 30. Juni 2020 sollen alle notwendigen Grundlagen für die Verwendung des elektronischen Rezeptes geschaffen werden, dazu laufen aktuell verschiedene Modellprojekte in Deutschland (z.B. GERDA im Raum Stuttgart, DAV in Berlin).
Was ändert sich?
Mit dem E-Rezept können Ärzte rezeptpflichtige Arzneimittel digital verschreiben. Mittels einer datenschutzkonformen und sicheren Übermittlung erhält auch der Patient Zugriff auf das E-Rezept. Gleichzeitig wird auf dem Smartphone des Patienten ein Zugriffscode (zum Beispiel ein QR-Code) erzeugt. In der vom Kunden gewählte Apotheke wird der Code eingescannt, das Rezept damit freigeschaltet und dieser bekommt seine Medikamente. Oder der Patient übermittelt das E-Rezept vorab digital an eine Apotheke seiner Wahl, so dass seine Verschreibung bereits vorbereitet werden kann. Das E-Rezept führt auf vielfältige Weise zu einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen Apotheker, Arzt, Krankhaus und Patient. Die ärztlichen Anweisungen werden direkt an die vom Kunden gewünschte Apotheke übermittelt, so dass keine Gefahr besteht, diese zu verlieren. Parallel dient diese Funktion zu einer höheren Sicherheit hinsichtlich des Datenschutzes des Patienten.
Mit der Einführung des E-Rezeptes wird das rosafarbene Papierrezept nicht verschwinden. Auf Wunsch des Patienten kann auch weiterhin ein Papierrezept ausgehändigt werden. Ein Ziel der Digitalisierung ist es auch, die Quantität des Papierverbrauchs zu minimieren – kommen heute täglich nicht nur stapel-, sondern tonnenweise Papier zusammen.
Was benötigt die Apotheke zum Mitmachen?
Damit das E-Rezept zum Erfolgsrezept werden kann, müssen bestimmte technische Voraussetzungen erfüllt werden. Kern dessen ist die Telematikinfrastuktur, die von der gematik konzipiert wird. Dies ist die Autobahn für den Datentransfer, die alle Beteiligten im Gesundheitswesen wie Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken, Krankenkassen und Patienten miteinander vernetzt. Das System ist in sich geschlossen, so dass nur registrierte Nutzer mit einem elektronischen Heilberufs- und Praxisausweis (HBA) Zugang erhalten. Über einen Konnektor, ähnlich einem DSL-Router, verbindet sich der Arzt oder Apotheker mit der Telematikinfrastuktur. Darüber hinaus brauchen die Heilberufler einen elektronischen Heilberufsausweis (HBA) und eine sogenannte SMC-B-Karte zur Anmeldung im Telematikinfrastuktur-Netz.
Welche Rolle spielen Bestellplattformen?
Initiativen wie pro AvO planen bereits heute die Einbindung des E-Rezepts in ihre digitalen Plattformen. So können Patienten zukünftig einfach und sicher über ihr Smartphone Medikamente in der Apotheke vor Ort direkt bestellen. Folgerezepte erhalten sie digital und können diese bequem über die Bestellplattform abwickeln.
Ergeben sich Vorteile aus der Verwendung eines Kommissionierautomaten?
Arbeitet eine Apotheke mit einem Kommissioniersystem, vereinfacht sich die Abwicklung in der Apotheke deutlich. Das Rezept wird beim Scannen von der Warenwirtschaft erfasst und an den Automaten weitergeleitet. Das Medikament wird dann direkt an den HV ausgelagert. Das heißt, das Apotheken-Team muss das Rezept weder drucken noch ein Tablet vorhalten oder sich das Rezept notieren, um es aus den Schüben zu holen. Das System von BD Rowa verfügt dabei über ein patentiertes System zur Abholerverwaltung. Im Falle einer Vorbestellung des Kunden durch eine vorherige Übermittlung des E-Rezeptes kann das Medikament im Automaten reserviert werden. Der Vorteil: immer aktuelle Bestände und keine weiteren Arbeitsschritte.
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