Die “letzte Meile” der Arzneimittel
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Den Begriff „letzte Meile“ ummantelt ein Hauch von Magie. Denn es ist der finale Schritt zu einem Ziel, beispielsweise von der Telekommunikationsleitung ins eigene Haus. Doch wie verhält es sich bei Apotheken, Pharma-Großhändlern und Patienten? Auch auf diese hat die „letzte Meile“ Einfluss. Globale Trends werden die Herausforderungen des letzten Streckenabschnittes zukünftig verändern, das steht fest. Wie könnten Lösungsstrategien aussehen?
Globale Trends
Bereits heute verursacht die „letzte Meile“ rund 40 % der Logistikkosten für den Pharma-Großhandel. Die Urbanisierung und die Zunahme des elektronischen Handels werden Kosten weiter in die Höhe treiben. Man erwartet, dass die Flotte der Lieferfahrzeuge bis Ende 2020 um bis 36 % anwächst. Die Folgen: mehr CO2 Ausstoß und mehr Staus in den Innenstädten.
Bedeutet mehr eCommerce auch mehr Verkehr?
Der Gesundheitsmarkt verändert sich – sowohl digitale Suchanfragen als auch Bestellungen nehmen deutlich zu. Das bedeutet: Direktbelieferungen und Apotheken-Lieferungen steigen an. Der Verkehr auf der „Letzten Meile“ wird durch eCommerce-Bestellungen in den nächsten Jahren um ca. 69 % zunehmen. Dem gegenüber steht eine Reduzierung des Individualverkehrs um ca. 32 %, weil Konsumenten zunehmend weniger Einkäufe in den Innenstädten tätigen.
Interventionen und deren Auswirkungen
Um den Trends entgegenzuwirken müssen sich Marktteilnehmer mit Innovationen und Interventionen aus sechs Kategorien beschäftigen:
- Einsatz alternativer Fahrzeuge
- Gesicherte Lieferung
- Übernahme der „letzten Meile“ durch Kunden
- Konsolidierung des Angebots
- Alternative Anlieferung
- Veränderte Rahmenbedingungen für Unternehmen und im öffentlichen Bereich
Überträgt man die Szenarien auf Pharmaindustrie, den Großhandel und lokale Apotheken, haben diese einen erheblichen Einfluss auf Emissionen, Lieferkosten, Stauentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit. So kann zum Beispiel der Einsatz von Elektrofahrzeugen die Emissionen von CO2 auf der letzten Meile um bis zu 60 % verringern – Schließfachsysteme haben das Potential, Kosten um rund 12 % und die Stau-Rate um ca. 18 % zu reduzieren. Nachtanlieferung senkt Kosten gar um bis zu 28 % und verringert Staus um maximal 21 %.
Geschäftsmodell und Zeitachse
Je nach Strategie kann das neue Geschäftsmodell von 4 unterschiedlichen Kategorien geprägt sein:
- City Archetype: in welchen Städte-Typus liefere ich meine Waren schwerpunktmäßig aus?
- Delivery Types: welche Fracht liefere ich aus?
- Adaption Scenario: wie reguliert ist mein Zielgebiet?
- Output Factors: auf welche Faktoren (Profit, Umwelt, Image) lege ich Wert?
Ein erfolgreiches und zukunftssicheres Modell lässt sich sicherlich nur aus einer Kombination mehrerer Faktoren erarbeiten. Fakt ist jedoch: Es ist Zeit an Morgen zu denken, um auf zukünftige Veränderungen erfolgreich reagieren zu können.
Mario Ulrich ist Autor dieses Artikels und verantwortet bei BD Rowa™ die internationale Vertriebsentwicklung in den Bereichen Grosshandel und Verteilzentren. Als globaler Vertriebsleiter vertritt er BD Rowa™ gegenüber Kunden, Interessenten, Partnerunternehmen, Wettbewerbern und anderen Marktteilnehmern.
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