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Wie die Normalität nach Corona aussehen könnte
Geschlossene Kaufhäuser, verrammelte Geschäfte: Die Coronakrise könnte zur Verödung etlicher Einkaufsstraßen in Deutschland führen. Schon vor der Corona-Pandemie hatten viele Innenstädte massiv mit Leerstand zu kämpfen, der lokale Einzelhandel konnte sich angesichts der Konkurrenz durch Amazon, eBay und Co. nicht halten. Vielfach wurden neue Konzepte probiert – von der temporären Galerie über lokale Start-ups bis zur Ansiedlung weiterer Ketten und Coffee-to-Go-Läden.
Der Lock-down hat in der Bevölkerung einen zusätzlichen Digitalisierungsschub ausgelöst. Auch Kunden, die vorher nicht digital eingekauft haben, frequentieren jetzt das Online-Geschäft. Nun scheinen die Innenstädte wie verwaist, die Umsatzeinbußen im Einzelhandel belaufen sich schon jetzt auf rund 30 Mrd. Euro, zusätzlich müssen irgendwann die vergünstigten Kredite und gestundeten Mieten zurückgezahlt werden. Der Handelsverband Deutschland befürchtet daher eine zweite Insolvenzwelle, bis zu 50.000 Geschäfte könnten betroffen sein. Umsätze haben sich dauerhaft in Richtung Online-Handel verschoben, besonders betroffen ist die Bekleidungsbranche. Halten können sich eher die großen Ketten, was die Attraktivität und Diversität der Innenstädte weiter reduziert.
Massive Herausforderungen für die Innenstädte
„Die Innenstädte haben es mit einem dreifachen Tsunami zu tun: dem Strukturwandel im Einzelhandel, der Digitalisierung und der Corona-Pandemie. Zusammen ist das für den Handel eine Herausforderung, wie er sie vielleicht noch nie erlebt hat“, betont der Geschäftsführer des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH), Boris Hedde.
Auch vielen Apotheken in Innenstadt- und Centerlagen bricht gerade die (Lauf-) Kundschaft weg, das Kosmetiksortiment wird lieber kontaktlos geshoppt und der Stadtbummel mit der besten Freundin mit Ausprobieren und Pröbchen ist Vergangenheit. In Großbritannien hat die Apothekenkette Boots bereits 60 Standorte wegen der Coronakrise vorübergehend schließen müssen, insbesondere an Flughäfen und in Innenstadtlagen.
Wie kommen wieder mehr Menschen in die Innenstädte?
Die Innenstädte müssen ein Ort bleiben, den die Bürger gern aufsuchen – nicht nur um einzukaufen. Dabei können neue Anreize geschaffen werden, von denen auch die niedergelassene Apotheke profitieren oder sich gar aktiv einbringen kann. Von Kleinkunst und Straßenmusik – fördert gleichzeitig die arg gebeutelten Künstler – bis zu neuen Gastro-Angeboten und dem regionalen Wochenmarkt ist alles möglich, was die Menschen wieder in die Städte lockt und ihre Identifikation mit dem eigenen Ortskern fördert.
Privat geführte Handelsunternehmen, zu denen auch die Apotheken gehören, machen die Einzigartigkeit der Innenstädte aus und machen diese besuchens– und liebenswert. Aber auch bei ihren Kunden hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten. Wie aber können Kunden dennoch in die Städte gelockt werden?
Für den stationären Handel muss der Kanal „Online“ noch stärker in den Fokus rücken. Das muss nicht der eigene Onlineshop sein, es können auch digitale Angebote vor Ort sein, wie z.B. die Möglichkeit, Produkte vorzubestellen und kontaktlos abzuholen. Auch Apotheken bieten sich hier verschiedene kreative Möglichkeiten, von der telefonischen Vorbestellung über Click & Collect bis hin zum Pick-up Terminal für vorbestellte Produkte oder der Selbstbedienungskasse. Alles, was den Kunden „convenient“ ist, darf sein. Gleichzeitig sollte das betont werden, was den Einzelhandel einzigartig macht: der persönliche Kontakt, das Gespräch und die Beratung. Damit schaffen Händler und Apotheker eine emotionale Bindung zu ihren Kunden, die sie das nächste Mal gern den Weg in die Stadt auf sich nehmen lässt – auch wenn das Tablet oder Smartphone zu Hause in Reichweite ist.
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